Die wichtigsten Erkenntnisse des GVA-Treffens 2023

Die Jahresmitgliederversammlung 2023 des Gesamtverbandes Autoteile-Handel e.V. (GVA) in Hannover brachte 350 Top-Entscheider aus dem freien Kfz-Teilehandel, der Kfz-Teileindustrie und der Fachinformation in einer bemerkenswerten Zusammenkunft zusammen. Die Veranstaltung, die mit einem festlichen Abendessen am 7. November endete, förderte eine dynamische Diskussion über den aktuellen Stand der Branche und die zukünftige Ausrichtung des Verbandes.

Stabilität und Wachstum der Branche

Thomas Vollmar, Präsident des GVA, teilte auf der Pressekonferenz während der Veranstaltung einige ermutigende Neuigkeiten mit. Der unabhängige Automobilmarkt (IAM) zeigt eine bemerkenswerte Stabilität und verzeichnet in diesem Jahr ein Wachstum von 10 bis 11 Prozent. Selbst inflationsbereinigt bedeutet dies ein reales Wachstum von 4 bis 5 Prozent, ein positives Zeichen für die Gesundheit und die Zukunftsaussichten der Branche.

Geschäftsklima und Umsatzentwicklung

Der aktuelle Geschäftsklimaindex des GVA spiegelt diesen Optimismus wider. Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder, rund 82 Prozent, meldete einen Umsatzanstieg in den ersten drei Quartalen 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus sind sowohl die Teilehersteller als auch die Händler hoffnungsvoll, denn 78 Prozent erwarten ein positives Ergebnis für das gesamte Jahr. Diese Stimmung reicht bis ins Jahr 2024, auch wenn einige Zulieferer angesichts der aktuellen Herausforderungen besorgt sind.

Wirtschaftliche Bedenken und Wettbewerbsdruck

Trotz der positiven Aussichten bereitet die schwierige allgemeine Wirtschaftslage vielen Mitgliedern des IAM Sorgen. Vollmar betonte, dass die Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen müsse, und wies auf Wachstumsprobleme hin, die über die reine Konjunkturabschwächung hinausgehen. Er drängte auf eine rasche Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen, um diese Bedenken zu zerstreuen.

Gemischte Gefühle unter den Mitgliedern

Das allgemeine Stimmungsbild unter den GVA-Mitgliedern ist jedoch gemischt. Nur ein kleiner Prozentsatz schätzt die Gesamtsituation als gut ein, während die Mehrheit eine mäßige Meinung vertritt und ein erheblicher Teil sie als schlecht ansieht. Dies spiegelt sich in der pessimistischeren Prognose für das letzte Quartal 2023 wider, was auf eine deutliche Verschiebung der Perspektive hindeutet.

Schlussfolgerung

Die GVA-Jahrestagung 2023 war nicht nur eine Plattform zum Feiern von Erfolgen, sondern auch ein kritischer Zeitpunkt, um über die Herausforderungen und Chancen der Zukunft nachzudenken. Während in einigen Bereichen Wachstum und Optimismus vorherrschen, ist angesichts des komplexen wirtschaftlichen Hintergrunds Wachsamkeit und strategische Planung gefragt. Während die Branche durch diese unsicheren Zeiten navigiert, werden die auf dem diesjährigen Treffen vermittelten Erkenntnisse zweifellos eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung ihrer Zukunft spielen.

Christian Müller, Vizepräsident Marketing TecAlliance