Im Interview Teil I: Marco Loth und Markus Leister von TMD Friction
In seiner Funktion als Vice President ist Marco Loth unter anderem für "Category Management" sowie globales Datenmanagement, Pricing, Sourcing und Engineering verantwortlich. Außerdem ist er für den Vertrieb in der Region Asien zuständig. Markus Leister leitet den Bereich "Global Data". Ein wesentlicher Aspekt dieser Einheit ist die Pflege und Aufbereitung von Katalogdaten.
Gemeinsam mit Jürgen Mehlis, EVP Data Manager Products bei TecAlliance, sprachen wir über die wachsende Bedeutung von Datenqualität in einem sich rasant entwickelnden Markt und ständig steigenden Kundenanforderungen. Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der Datenqualität im TecDoc-Katalog. Durch die Einführung neuer Anforderungen an unsere Datenlieferanten in Form von Validierungen und KPIs stellen wir sicher, dass unsere TecDoc-Daten dem Informationsbedarf am Point of Service entsprechen.
Jürgen Mehlis: Was bedeutet Datenqualität für die TMD-Reibung?
Marco Loth: Im Hinblick auf die Katalogdaten ist die Datenqualität ein wichtiges Mittel für uns, um mit unseren Kunden zu kommunizieren. Wenn man sich die reinen Daten anschaut, also nicht nur den Katalogbereich, sondern auch Produktdaten, SAP-Stammdaten usw., die von allen unseren Systemen genutzt werden, dann ist klar, dass damit sichergestellt werden soll, dass der Kunde letztlich das richtige Ersatzteil identifizieren kann. Durch die hohe Datenqualität reduzieren wir die Rücklaufkosten und tragen zur Effizienz der Geschäftsbereiche unserer Kunden bei. Eine Reparaturwerkstatt beispielsweise kann ihren Kunden dank hoher Datenqualität immer das richtige Teil anbieten und im jeweiligen Reparaturfall einbinden. Dies wirkt sich auch auf die wahrgenommene Qualität der Arbeit der Werkstatt aus.
Für TMD Friction ist die Datenqualität der Garant für alle Importprozesse. Aus diesem Grund ist sie bei TMD Friction ein sehr wichtiger Bereich, in den in den letzten Jahren viel investiert worden ist. Dieser Ausbau dient der Sicherung der Datenqualität - nicht nur im Bereich der Katalogdaten.
Jürgen Mehlis: Warum ist die Datenqualität für TMD Friction so wichtig?
Marco Loth: Für uns ist es wichtig, es unseren Kunden so einfach wie möglich zu machen. Der Kunde soll z.B. seine Daten oder das jeweilige Fahrzeug in den Katalog oder die Datenbank eingeben können und daraus direkt seine Teile identifizieren. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass einerseits die Auswahl für den Kunden so weit wie möglich reduziert wird, damit er die Teile sehr genau zuordnen kann. Andererseits wollen wir vermeiden, dass der Kunde mehrere Teile bestellen muss, weil er sich nicht sicher ist, welches das richtige ist, und dann die nicht passenden Teile zurückschicken muss. Das ist zeitaufwendig und verursacht unnötige Kosten für uns und den Kunden.


Jürgen Mehlis: Das Thema Datenqualität hat eine rasante Entwicklung genommen. Man spricht heute davon, dass Daten das neue Öl oder Gold sind. Wie sehen diese Entwicklungen bei TMD Friction aus?
Marco Loth: In vielen Unternehmen ist eine Abteilung oder ein Bereich geschaffen worden, der sich ausschließlich mit Daten beschäftigt. Das war auch bei TMD Friction vor etwa 11 Jahren der Fall. Mit dieser Abteilung haben wir einen Schwerpunkt gesetzt und erkannt, wie wichtig Daten sind. In der Vergangenheit wurden in vielen Unternehmen, so auch bei TMD Friction, die Produktdaten oder Katalogdaten vom Produktmanagement gepflegt. Ein Produktmanager pflegte also einige Stamm- und Katalogdaten zusätzlich zu seiner täglichen Arbeit - wenn er denn noch Zeit dafür fand. Deshalb entschied man sich 2010, ein eigenes Datenteam in die Organisation zu integrieren. Heute ist dies das Team, das Markus Leister leitet. So können wir sicherstellen, dass wirklich ein hoher Fokus auf Daten gelegt und die Datenqualität kontinuierlich verbessert wird.
Es ist unschwer zu erkennen, dass Daten in allen Bereichen enorm an Bedeutung gewonnen haben, nicht nur bei TMD Friction, sondern vor allem im Bereich der Fahrzeughersteller bzw. Automobilersatzteile. Außerdem werden die Daten immer internationaler. Früher haben wir die Daten auf der Ebene von Mitteleuropa betrachtet. Heute sammeln wir Daten weltweit, was uns natürlich vor neue Herausforderungen stellt. In China oder Brasilien zum Beispiel sind andere Fahrzeuge im Einsatz als in Europa. Dort herrschen andere Bedingungen, eine andere Art der Kommunikation mit dem Markt. Die ganze Welt der Daten ist für uns in den letzten Jahren also komplexer und globaler geworden. Unsere Teams sitzen nicht mehr nur in Europa, sondern sind über die ganze Welt verteilt. Wir haben Mitarbeiter in China, Brasilien oder Rumänien und in vielen anderen Ländern.
Jürgen Mehlis: Was war die Motivation für Sie, die Teams in den jeweiligen Ländern zu platzieren, d.h. global aufzustellen?
Markus Leister: Die Motivation ist sicherlich der Zugang zu bestimmten Daten und zu Marktbesonderheiten aus lokaler Sicht. Wenn Sie das Beispiel China nehmen: Die wenigsten Mitarbeiter am europäischen Standort sprechen Chinesisch. Es würde sich also kaum jemand auf dem chinesischen Markt zurechtfinden können. Wir nutzen also die gegebenen Vorteile, wenn wir mit lokalen Kollegen zusammenarbeiten. Ein Unternehmen mit einer Vertriebsabteilung in Hamburg kann zum Beispiel nicht von Hamburg aus in den Rest der Welt arbeiten, ohne mit einem lokalen oder regionalen Team oder Partner zusammenzuarbeiten. Genauso verhält es sich bei uns mit Daten und Katalogdaten. So schaffen wir es auch, mit lokalen Kunden in Kontakt zu treten und spezifische, lokal gebundene Bedürfnisse abzudecken.
Marco Loth: Für China und Brasilien war der Hauptgrund definitiv, näher am Markt und am Kunden zu sein. Wir wollten genau verstehen, was der Kunde in China oder Brasilien in seinem Katalog braucht. Deshalb haben wir mit TecAlliance China an der Präsentation unseres WeChat-Katalogs gearbeitet. Da wir in China mit einem lokalen Team (einschließlich verschiedener Lager) vertreten sind, können wir viel besser auf die Kundenwünsche eingehen.
Jürgen Mehlis: Es ist also sehr hilfreich, dass TecAlliance global ausgerichtet ist und Sie somit einen starken lokalen Partner in den jeweiligen Märkten haben? Ist es von Vorteil, dass wir die Mitarbeiter und Ansprechpartner für Ihre Teams in den verschiedenen Ländern haben, damit diese gemeinsam die lokalen Marktanforderungen erarbeiten und die entsprechenden Prozesse ableiten können?
Marco Loth: Ja, auf jeden Fall! Ob man das in jedem kleinsten Land haben muss oder nicht, weiß ich nicht, aber in den großen Ländern auf jeden Fall!

Jürgen Mehlis: Was sind Ihrer Meinung nach die Haupttreiber für diese rasante Entwicklung der Datenqualität? Wir haben bereits über Globalisierung und Digitalisierung gesprochen. Was sehen Sie noch?
Markus Leister: Generell sehe ich hier die Anforderungen unserer Kunden im Vordergrund, aber auch unseren Wunsch, die Daten selbst in einen besseren, ganzheitlichen Kontext über Produktgruppen hinweg zu stellen. Der Vorteil ist, dass die Katalogdaten schneller gelesen und verstanden werden können.
Marco Loth: Die einzige Anforderung an Katalogsysteme - aus Kundensicht - ist wirklich die Geschwindigkeit der Updates. Im Idealfall möchten die Kunden stündliche Updates haben. Natürlich ist es ihnen auch wichtig, dass es keine Fehler gibt und dass alles per App nutzbar ist. In diese Richtung wird es also in Zukunft gehen, denke ich.
Jürgen Mehlis: Markus, du sprichst von Webkatalog, PDF-Katalog, klassischer Papierkatalogstruktur. Leitet TMD diese auch aus der TecAlliance-TecDoc-Struktur ab? Ist TecDoc also die Basis für die hauseigenen Kataloge?
Markus Leister: Ja, genau. Wir drucken schon seit fast acht Jahren keine Kataloge mehr, sondern stellen sie als PDFs zur Verfügung. Unsere Kataloge basieren ganz klar auf der kompletten Datenstruktur, die wir im Datenmanagement-Tool DMM für TecDoc pflegen, und leiten sich genau daraus ab.
Marco Loth: Wir haben es so gelöst, dass Kunden ihren eigenen Katalog drucken können, wenn sie spezifische Kataloge für bestimmte Autos oder Modellreihen benötigen. Im Nahen Osten oder in Asien gibt es viele Spezialisten, die von den Fahrzeugherstellern abhängig sind. Zum Beispiel gibt es in Kuala Lumpur einen BMW-Spezialisten, der dann natürlich nur die BMW-Anwendungen ausdruckt. Das ist für uns völlig ausreichend. Ich muss aber auch ganz klar sagen, dass ich nicht weiß, wann die letzte Anfrage eines Kunden kam, der einen Papierkatalog haben wollte. In den letzten Jahren nicht.
Angetrieben von höchster Datenqualität
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Der TecDoc®-Standard ist bereits seit über 25 Jahren weltweit anerkannt und sorgt für höchste Datenqualität, Vergleichbarkeit, Effizienz und Transparenz im globalen Automotive Aftermarket.
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Warum TecAlliance®?
Wir sind Ihr Partner für alles, was mit Daten im Aftermarket zu tun hat. Wir sind der vertrauenswürdige Digitalisierungspartner für den internationalen Automotive Aftermarket mit mehr als 25 Jahren Erfahrung. Wir bieten Daten & Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette. Mit mehr als 900 Mitarbeitern weltweit sind wir sicher, dass wir auch Sie bei der Digitalisierung Ihres Geschäfts unterstützen können.
Lesen Sie auch Teil 2 und 3 des Interviews:
Teil 2: Wie die Kundenanforderungen die Komplexität des Datenqualitätsmanagements bei TMD Friction erhöhen
Teil 3: Der Premier Data Supplier als Auszeichnung für hervorragende Datenqualität